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Eine Frau mit einem Ziel

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Josie will den feschen Juniorchef - mit allen Mitteln!
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Josie will den feschen Juniorchef - mit allen Mitteln!

********************

Das darf nicht wahr sein! Josie trifft auf der Firmenfeier des neuen Arbeitgebers Charlotta wieder, ihre Intimfeindin von der Uni. Die ist mit Paul zusammen, dem Juniorchef und Nachfolger des Unternehmens. Sofort setzt Josie alle Hebel in Bewegung, um Charlotta diese fette Beute auszuspannen.

(c) 2021 Dingo666

********************

„Hallo Josie. Wow, du siehst aber toll aus heute Abend!"

„Hi Otto. Hi Leute."

Josie schenkte ihrem Kollegen Otto und den drei anderen Männern ein Lächeln, strahlend genug für einen ausgewachsenen Sonnenbrand im Gesicht. Sie deutete einen Knicks als Dank für das Kompliment an und sonnte sich in der unverhohlenen Bewunderung der vier Augenpaare.

Sie hatte sich ihre Garderobe sehr genau überlegt. Das schwarze Kleid schmiegte sich so eng an ihren Körper, dass es wie aufgemalt aussah. Jede Kurve ihres schlanken Körpers zeichnete sich deutlicher darunter ab, als wenn sie völlig nackt gewesen wäre. Sie durfte nur keine steifen Nippel bekommen, denn es war fraglich, ob der gespannte Stoff dieses zusätzliche Volumen aushalten würde.

Insbesondere der atemberaubend hohe Schlitz an der Seite ihres Kleids zog ihre Blicke an wie ein Magnet, betont durch die hohen Schuhe. Sie spürte grimmige Befriedigung. Wenn sie schon auf diese idiotische Firmenfeier gehen musste, dann zu ihren eigenen Bedingungen!

„Äh -- das hier sind Dennis, Manfred und Harald aus der Entwicklungsabteilung", beeilte sich Otto, die Form zu wahren. Die Männer nickten unter Gemurmel.

„Ooh! Sehr interessant. Da, wo die tollen Maschinen entworfen werden, die wir dann verkaufen." Sie warf ihre kastanienbraunen Haare zur Seite und bedachte die Genannten mit einem Blick aus weit aufgerissenen Augen. Dabei waren ihr die Fertigungsstraßen für Konservendosen, die bei H & C entstanden, so gleichgültig wie Leben auf einem fremden Planeten. Aber das mussten die Kollegen nicht wissen. Nicht jetzt.

Ihr war heiß und sie hatte Schwierigkeiten mit der Luft. Das knallenge Kleid ließ nur vorsichtige Atemzüge zu. Vielleicht hätte sie doch eine Nummer größer nehmen sollen. Andererseits genoss sie die verstohlenen Blicke, mit der die Kollegen ihren Busen musterten. Schlecht unterdrückte Gier leuchtete in den Augen.

Mit einem innerlichen Seufzen ließ sie sich auf den Smalltalk ein. Na gut, das gehörte wohl dazu. Ebenso, wie diese ganze Festivität. Zum wiederholten Mal fluchte sie unhörbar in sich hinein. An ihrem letzten Jahr an der Uni hätte sie vielleicht doch etwas härter arbeiten sollen. Dann hätte sie sicher einen besseren Abschluss und eine Stelle bei einem richtig großen, interessanten Unternehmen bekommen. Bei SAP, oder bei Google oder notfalls auch bei BMW.

Stattdessen musste sie sich glücklich schätzen, beim Mittelständler ´Hacke & Connweiler Automationstechnik GmbH´ einen schlecht bezahlten Job im Außendienst, Abteilung Süd ergattert zu haben. Eine himmelschreiende Ungerechtigkeit des Schicksals, so in einem Provinznest festzuhängen. Lüdenscheid! Siebzigtausend Einwohner -- lächerlich!

Eines stand fest: Lange würde sie nicht bleiben! Weder auf dem Fest, noch bei der Firma. Sie musste es nur schaffen, einen möglichst eleganten Abgang hinzulegen. Für den Abend dürfte das noch das geringste Problem darstellen. Sobald ihre Vorgesetzten sie gesehen und registriert hatten -- was bei ihrem Outfit sicher nicht lange dauerte -- würde sie sich unter einem Vorwand davonstehlen. Der Samstagabend war zu etwas Sinnvollerem nutzbar. Das „Creole" in Düsseldorf öffnete nach einem Besitzerwechsel heute zum ersten Mal wieder. Vielleicht taugte der Club ja was. Gott, was freute sie sich auf eine Tanzfläche mit coolen Leuten und vernünftiger Musik. Die kleine Kapelle hinten in der Halle wagte tatsächlich, Glenn Miller zu spielen!

Ja, sie hatte Ziele im Leben. Sie würde sie erreichen, früher oder später. All das hier, das war nur eine vorübergehende Phase, ein Zwischentief. Bestimmt!

„Otto hat uns schon viel von dir erzählt, Josie. Wir dachten, er gibt nur an. Aber du siehst wirklich so gut aus, wie er behauptet", schwallte sie einer der Männer zu. War das nun Manfred oder Harald? Egal, spielte keine Rolle.

„Ach, Otto übertreibt", lachte sie girrend. „Ich bin nur ein Greenhorn, das ein paar von euren Maschinen verticke. Draußen beim Kunden muss ich vor allem fachlich fit sein."

Die vier nickten wie Puppen, die am gleichen Draht hingen. Doch Josie wusste genau, was sie dabei dachten. „Bei solchen Titten muss sie nur ein wenig nett sein, dann frisst der Kunde ihr aus der Hand."

Arrogante, chauvinistische Arschlöcher, allesamt! Die Tatsache, dass sie vor zwei Wochen wirklich mit dem Chefeinkäufer eines großen Abnehmers in München im Bett gelandet war und damit einen fetten Auftrag an Land gezogen hatte, machte die Sache nicht besser. Zu was sich eine Frau heutzutage hergeben musste, um Karriere zu machen -- ein Skandal! Doch der Gedanke an die Provision, die sie sich gesichert hatte, verbesserte ihre Laune. Ob sie sich schon den neuen Mazda-Sportwagen leisten konnte, der ihr so gefiel?

Die ganze Halle brummte vor aufgeregten Gesprächen. Hier draußen in der Provinz stellte die Feier eines der größten Arbeitgeber der Stadt wohl den gesellschaftlichen Höhepunkt des Jahres dar. So fürchterlich viele Unternehmen, die noch echte Waren produzierten und echte Mitarbeiter benötigten, hatte die letzte Krise nicht übriggelassen. Sie lächelte nach links und rechts und schritt an den Tischreihen vorbei.

„Josie? Josie Steffens? Das darf doch nicht... äh -- das ist ja eine Überraschung?"

Diese Stimme!

Eine Gänsehaut überzog Josies bloße Arme. Sie drehte sich um, sehr langsam. Richtig. Vor ihr stand die hellblonde Frau, von der sie gehofft hatte, sie in ihrem ganzen Leben niemals mehr wieder zu sehen.

„Charlotta Hinrichsen!", flötete sie. „So ein Zufall."

Die andere lachte. In ihren Augen glomm dieselbe unnachgiebige Abneigung, derselbe Hass, der eiskalt durch Josies Adern rann.

„Sag bloß, du bist jetzt auch bei H & C?". Charlotta zog eine Schnute. „Ich wusste nicht, dass die Lage auf dem Personalmarkt so verzweifelt ist."

Die Nutte sah verteufelt gut aus in dem bodenlangen Kleid aus königsblauer Seide, das musste Josie zugeben. Mit einem Mal fühlte sich das eigene Outfit billig auf der Haut an.

„Aber Schätzchen", tat Josie mit erlesener Höflichkeit ab. „Irgendjemand muss doch hinter dir aufräumen. Ich nehme an, das soll ich übernehmen."

„Unwahrscheinlich." Jetzt grinste Charlotta höhnisch. „Ich bin die persönliche Assistentin vom alten Hacke. Vorstandsebene, verstehst du? Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass du da was verloren hast. Was machst du denn? Arbeitest du in der Kantine? Am Abwasch?"

Um ein Haar wäre Josie die Kontrolle über ihre aufgepeitschten Nerven durchgegangen und sie hätte sich auf die Blondine gestürzt, ganz gebleckte Zähnen und ausgestreckte Krallen. Mit letzter Beherrschung ließ sie ein perlendes Lachen erklingen, so als ob Charlotta eine köstliche Anekdote zum Besten gegeben hätte.

Charlotta Hinrichsen! Dieselbe Charlotta, die sie vier Jahre an der Uni ertragen musste. Die auch noch im selben Semester und im selben Hauptfach studierte. Sie waren sich in einer derart herzlichen Abneigung verbunden gewesen, dass sogar die Professoren ihre Feindschaft bald persönlich kannten und den Schlagabtausch so interessiert verfolgten wie die Baseball-Liga.

Ah, was hatte sie unter dem Flittchen gelitten! Bei der Jura-Prüfung beispielsweise, als irgendjemand der Aufsicht etwas von dem Spickzettel verriet, der unter ihrem ultrakurzen Rock steckte. Ein Drama! Sie hatte ihre ganze, nicht unbeträchtliche Schauspielkunst aufbieten müssen, um nicht hochkant aus dem Kurs zu fliegen. Wie hatten Charlottas Augen gefunkelt, als die Professorin Josie vor versammelter Mannschaft zur Schnecke machte.

Oder die Geschichte von Olof Johanssons Party. Josie hatte den ebenso gutaussehenden wie beliebten Austauschstudenten aus Stockholm just für sich erobert, als Charlotta einen hysterischen Anfall mimte, nur weil sie angeblich eine Ratte im Klo gesehen hatte. Olof musste sie den ganzen Abend trösten, und sie ließ ihn auch nicht aus ihren Fängen, als Josie mit allen anderen nach Hause ging. Die folgende Woche turtelte sie auf dem Campus mehr als öffentlich mit dem blonden Hünen herum und genoss ihren Sieg nach Kräften.

Natürlich hatte Josie zurückgeschlagen. Es war sie gewesen, die Charlotta bei ihrem Vermieter anschwärzte, so dass die Polizei eine Drogenrazzia in dem Appartement durchführte. Josie wusste bis heute nicht, wie die falsche Schlampe sich damals herausreden konnte. Zu schade -- ein paar Nächte im Gefängnis, zusammen mit Verbrecherliebchen und lesbischen Kampfweibern, das war genau das, was Charlotta verdient hätte.

Oder als sie diesem Wichser von einem Computerjunkie den Blowjob versprochen hatte, wenn er Charlottas Facebook-Account hackte und dort einige selbst gebastelte Hardcore-Fotomontagen mit Charlottas Gesicht einstellte. Die Gute wagte sich tagelang nicht an die Uni, so laut schallte das Gelächter der versammelten Studentenschaft.

Dieselbe alte Charlotta, groß und blond und üppig, stand nun vor ihr und stichelte wie in alten Zeiten? Nein, nicht mit ihr!

Doch bevor ihr eine geistreiche Riposte einfiel, trat ein junger Mann neben Charlotta und legte ihr vertraulich einen Arm um die Taille.

„Da bist du ja", grinste der Typ. „Hab dich schon gesucht, Charlotta. Ich habe nicht vergessen, was du mir heute Mittag versprochen hast."

Neidisch fixierte Josie das Paar. Der Mann mochte Ende zwanzig sein und sah aus wie ein Urgestein der kalifornischen Surferszene: groß, blond und braungebrannt. In einem Smoking mit neonblauer Fliege wirkte das doppelt attraktiv.

Charlotta ließ ein Kichern ertönen, bei dem bei Josie sofort alle Alarmglocken schrillten, und lehnte sich gegen den Typ. Der Seitenblick, den sie Josie schenkte, beinhaltete äußerste Verachtung. Dann atmete sie tief durch und besann sich auf die formalen Gepflogenheiten.

„Paul, ich möchte dir Josie Steffens vorstellen, eine alte ´Freundin´."

Josie lächelte allerliebst. Natürlich konnte außer ihr niemand die Anführungszeichen um das Wort „Freundin" hören.

„Wir waren gemeinsam auf der Uni in Frankfurt", fuhr Charlotta fort. „Jetzt ist sie auch bei H & C. Ist das nicht ein Zufall?".

„Ach, wirklich?" Paul beäugte sie mit plötzlichem Interesse.

„Josie, das hier ist Paul Hacke, der Sohn von Theodor Hacke. Wir, äh, arbeiten täglich zusammen."

Der Juniorchef! Und Charlotta hatte sicher schon die Fänge ihre parfümierte Fotze in ihn geschlagen! Wie schlimm konnte es eigentlich noch kommen?

„Ich bin sehr erfreut, Sie endlich kennen zu lernen, Herr Hacke. Ich bin erst ein paar Wochen an Bord, aber ich habe viel von Ihnen gehört." Josie strahlte Paul an wie ein leckgeschlagenes Fass Plutonium und reichte ihm die Hand. Paul grinste und sah ihr ungeniert in den Ausschnitt.

„Ganz meinerseits, ganz meinerseits. Ich freue mich immer, Freundinnen von Charlotta zu treffen." Er kicherte und konnte den Blick kaum von Josies Dekolleté lösen. Ein Bier und zwei, drei Gläser Champagner, schätzte Josie.

„Letzte Woche waren Paul und ich in New York", plapperte Charlotta drauflos. „Wir haben zusammen den neuen Messeauftritt für die USA-Kampagne entworfen und umgesetzt. Das war eine schöne Schufterei. Hat uns Tag und Nacht auf Trab gehalten, was?"

Der Blick, den Charlotta ihrem Vorgesetzten dabei zuwarf, kündete von deutlich mehr als einer rein professionellen Verbindung. Josie sah vor ihrem inneren Auge, wie die beiden es bis zum Morgengrauen im Hotel trieben. Die rasende Eifersucht, die mit Urgewallt in ihr empor brodelte, nahm ihr das bisschen an Atem, was das Kleid ihr gelassen hatte.

„Ich kenne New York", riss sie die Konversation an sich. „Von meiner großen Amerikareise. Wie hat Ihnen die Stadt gefallen, Herr Hacke?"

„Ach, große Häuser, viele Leute." Der blonde Mann wedelte mit den Händen. „Außer ein paar Restaurants haben wir nichts mitbekommen. Zu viel Arbeit."

Zu viele Nummern nebenbei, hieß das. Josie zwang ihre Mundwinkel in ein verständnisinniges Lächeln. Mörderische Wut erfüllte sie. Sie zitterte vor Energie, bereit für Kampf oder Flucht. Sie musste dieses Flittchen irgendwie fertig machen. Sie musste einfach! Ob sie diesen Paul loseisen konnte? Das würde Charlotta einen Herzinfarkt bescheren. Ja! Neues Ziel: Paul Hacke.

„Harte Arbeit ist okay", gab sie von sich. „Doch man muss auch ein wenig Zeit für die schönen Dinge des Lebens reservieren. Nicht wahr, Mr. Hacke?"

„Das sage ich auch immer." Seine Augen leuchteten auf, im tiefen Blau eines Gletschersees. „Apropos: Haben Sie Lust, mich an die Bar zu begleiten?" Er hielt ihr den Arm hin. Josie blinzelte fassungslos auf das edle Tuch seines Smokings.

„Aber Paul", beschwerte sich Charlotta. Ihr verletzter Tonfall war Musik in Josies Ohren. „Wir wollten doch..."

„Später", beschied Paul ihr, ohne sie anzusehen. „Der Abend ist ja noch jung." Er führte Josie nach rechts weg. Charlotta glotzte ihnen mit großen Augen nach. Dann drehte sie sich auf der Stelle um und stöckelte davon, das Kinn vorgestreckt wie ein Schneepflug.

Josie schwebte wie auf Wolken. Einfach göttlich! Sie lachte und gab einige nichtssagende Antworten auf Pauls Geschwätz. Dazu drückte sie sich an ihn, so dass er ihre Brust am Arm spüren musste. Viel wichtiger war es, sich in den Blicken der Umstehenden zu sonnen. Ha -- sie an der Seite des Juniorchefs, da würden ein paar Leuten die Kinnlade herunterfallen! Jetzt galt es, die Sache perfekt zu machen.

Die Bar, eine improvisierte Konstruktion in einem Nebensaal, war bereits dicht besetzt. Paul wurde mit großem Hallo willkommen geheißen. Er grüßte leutselig nach links und rechts und zog Josie in die Lücke, die sich wie durch Zauberhand vor ihnen auftat. Sie ließ sich von ihm auf einen Barhocker geleiten und tat so, als bemerke sie das eifrige Tuscheln nicht, das um die Bar ging wie eine Begeisterungswelle im Fußballstadion.

„Eine ´Frozen Margarita´?" Pauls Hand lag auf ihrem Rücken, seine Fingerspitzen berührten ihre bloße Haut. „Die sind hier besonders lecker."

„Gerne, Herr Hacke." Sie schenkte ihm einen ausgesucht hübschen Augenaufschlag.

„Na na, das ist aber die inkorrekte Form." Er schwenkte seinen Zeigefinger und lächelte sie so intensiv an, dass ihr heiß und kalt wurde. „Ich heiße Paul."

„Josie."

Sie stießen an. Die Gläser mit dem Zuckerrand gaben ein schwaches „Tschick" von sich. Für Josie hörte sich das himmlischer an als Glockengeläut. Sie nahm einen Schluck, ließ sich die eisige Flüssigkeit über die Zunge rinnen, und fühlte sich großartig.

„Erzähl. Was machst du in unserem Laden?" Pauls Hand hatte sich nicht von ihrem Rücken gelöst.

„Ach, ich bin nur im Vertrieb", wehrte sie ab. „Hab gerade erst angefangen."

„Nur im Vertrieb? Schon wieder inkorrekt. Der Vertrieb ist das Wichtigste." Paul kippte sein Glas.

„Eigentlich wollte ich nach dem Studium gleich ins Ausland, nach Italien oder nach Frankreich oder so. Aber ich bin meinen Eltern zuliebe erst mal in der Nähe geblieben", flunkerte sie drauflos. Er sollte nicht glauben, der Job in der Klitsche seiner Familie stellte den Tellerrand für sie dar. H & C hatte nicht mal tausend Leute auf der Lohnliste.

„Frankreich ist ein herrliches Land", griff Paul den Faden auf. „Die Sehenswürdigkeiten sind alt. Die Weine sind toll. Die Mädchen sind, eh..."

„Aufgeschlossen?", schlug sie vor.

„Genau! Aufgeschlossen." Er warf den Kopf in den Nacken und lachte aus vollem Hals. Josie studierte seine markanten Gesichtszüge aus der Nähe. Ja, es würde funktionieren, das spürte sie so deutlich wie eine Laufmasche im Strumpf. Er war an ihr interessiert, unverkennbar. Sie hatte nichts dagegen, mit diesem attraktiven Vertreter des männlichen Geschlechts eine Runde in den Kissen zu drehen. Oder auch mehrere. Richtig! Sie musste weiterdenken, über den Abend hinaus. Schließlich wollte sie nicht das Zuckerstückchen für zwischendurch sein, sondern auf längere Sicht die Hauptspeise.

Vielleicht einmal Frau Hacke? Ein Leben in der Provinz, aber in einer riesigen Villa mit Pool und allem Drum und Dran? Nie mehr arbeiten? Nur noch in die Firma kommen, um Charlottas Gesicht zu sehen?

Hmm. Vielleicht bot auch der Mittelstand interessante Karrierealternativen für Frauen mit klaren Zielvorstellungen.

***

„Oooh." Sie presste die Fingerspitzen gegen die Schläfen.

„Was ist?" Pauls Hand lag auf ihrem Knie. Sie wusste nicht mehr genau, wie die dorthin gekommen war. Zu viele Margaritas, zu viele Komplimente, zu viele ´wichtige´ Leute, die Paul ihr vorgestellt hatte.

„Ich habe ein wenig Kopfschmerzen", lächelte sie kläglich. „Der ganze Trubel hier..."

Es war kurz nach elf. Sie hatte mit Paul gesessen, gelacht, getanzt. Sogar den Chef selbst hatte sie kennen gelernt. Theodor Hacke hatte anstelle einer Begrüßung nur gebrummt, aber seine Augen waren ebenso interessiert an ihrer Figur hinab geglitten wie die seines Sohnes. Inzwischen musste es auch der letzte Hilfsarbeiter im Saal mitbekommen haben, dass sie zur neuen Flamme des Juniorchefs avanciert war. Jetzt war der früheste Zeitpunkt erreicht, an dem sie ihn von der Feier loseisen konnte. Warum eine Minute mehr als nötig in dem aufgeheizten Saal verbringen?

„Hm." Paul sah sie an und rieb sich über das Kinn.

„Vielleicht können wir irgendwo weiterfeiern, wo es etwas... ruhiger ist?", schlug sie mit einem unschuldigen Blinzeln vor.

Ein breites Lächeln trat auf Pauls Lippen, und zum wiederholten Mal rutschten seine Augen in ihren Ausschnitt. „Da weiß ich genau das Richtige. Meine Penthousewohnung geht zum Park hinaus. Absolute Ruhe überall. Wäre das was zum Entspannen?"

Sie erwiderte das Lächeln und legte ihre Hand auf seine, bettete sie fester um ihr Knie.

„Das wäre wunderbar", hauchte sie.

Keine fünfzehn Minuten später schloss Paul die Tür seiner Wohnung auf und bat sie herein. Josie schwirrte der Kopf, als sie die Schwelle übertrat. Das mochte an den verschiedenen Drinks liegen, an der geschwindigkeitswidrigen Fahrt mit dem Porsche, die Paul gerade hingelegt hatte, oder an seinem Griff, mit dem er ihr die ganze Zeit den Schenkel drückte.

Sie sah sich um. Das Penthouse protzte mit einer Glasfront in Richtung Park, teuren Stilmöbeln und moderner Kunst an der Wand. Josie schnaubte. Die Einrichtung zeugte von deutlich mehr Geld als Geschmack. Nun gut, das ließe sich ändern. Kein Zweifel: Paul brauchte die ordnende Hand einer Frau an seiner Seite.

Versteckte Lautsprecher traten in Aktion, leise Bassläufe erfüllten die Luft. Etwas Lässiges, vermutlich eine CD mit dem Namen „Best of Chill-Out" oder so. Paul ließ einen Korken knallen und reichte ihr ein bis zum Rand gefülltes Champagnerglas. Er zog die Verführer-Nummer durch wie aus dem Lehrbuch. Fast hätte sie gekichert. Herr Hacke Junior wusste noch nicht, dass sie selbst auf diesem Gebiet längst einen Doktortitel halten würde, wenn es eine akademische Disziplin wäre.

„Auf einen tollen Abend mit einer tollen Frau." Er stieß mit ihr an und fasste sie leicht um die Mitte.

„Auf uns", sagte sie und trank. Wenigstens sparte er nicht an der falschen Stelle. Der Champagner schmeckte ausgezeichnet.

„Josie..." Er stellte das Glas weg und nahm ihr Gesicht zwischen die Hände. Der nächste Checkpoint in der Liste ´Wie bekomme ich die Kleine rasch ins Bett´. „Du siehst wunderbar aus", murmelte er und drückte ihr einen Kuss auf die Stirn. „Ich musste dich den ganzen Abend anschauen. Gut, dass wir endlich unter uns sind. Sonst hätte ich dich bald mitten auf der Feier auf einen Tisch legen müssen..."

Damit umfasste er sie, küsste sie hungrig, und drängte sie nach rückwärts, auf das Designersofa, das dort völlig zufällig stand. Mit einem tiefen Aufseufzen warf sie ihre Arme um seinen Nacken und kam ihm willig entgegen. Innerhalb von Sekunden verschmolzen ihre Zungen miteinander und seine Hand lag auf dem gespannten Stoff über ihrem Po. Als sie zusammen auf das Sitzmöbel sanken, da knackten die Nähte verdächtig. Oder war das der Reißverschluss an der Seite? Egal -- das Kleid hatte seinen Zweck erfüllt.